Besucherandrang auf der SPIEL Essen Messe – volle Halle mit Verlagen, Spieltischen und neugierigen Brettspielfans.
Alltagsgeschichten,  Rentnerleben

SPIEL Essen 2025 – Besuch eines Nicht-Gamers

Ich war auf der SPIEL Essen 2025. Eigentlich bin ich ja nicht so der Zocker. Doko, Skyjoe, Monopoly oder Mensch-ärgere-dich-nicht, das ist so mein Level. Trotzdem wollte ich mir das mal anschauen und war doch ziemlich geflasht.

Mein spontaner Entschluss: „Kannste doch mal hin.“

Als wir Mittwochabend aus der Essener Innenstadt nach Hause fuhren, kamen wir an der Messe Essen vorbei. Riesenbanner, ordentliches Gewusel vor den Hallen – die letzten Vorbereitungen, bevor die SPIEL Essen 2025 startet. Außerdem las ich in der Zeitung davon. Ein Riesending jedes Jahr und so ploppte bei mir der Gedanke auf – och, da kannste doch mal hin. Kuckste dir mal an, auch wenn du nicht so der Spielefan bist. 

Ich bin da ja flexibel und spontan. Hab ja die Zeit. Ruhestand und so, erwähnte ich das mal….?

Und wie es der Zufall so will: kaum zu Ende gedacht, hatte ich auch schon ein Ticket für Donnerstag ergattern können.

Die Anreise zur SPIEL Essen: Bus statt Parkplatzwahnsinn

Da ich weiß, wie chaotisch die Anfahrt mit dem Auto an den Messetagen ist, hab ich mich für den Bus entschieden. Dauert zwar länger, ist aber entspannter. Und da ich fast von zu Hause aus losgemacht hatte, bekam ich auch einen Sitzplatz und musste mich nicht sardinenbüchsenmäßig im Bus einquetschen lassen. Denn je mehr man sich dem Ziel nähert, desto voller wird‘s im Bus.

Grundsätzlich eine gute Idee

Ich dachte, es wäre vielleicht ganz schön schlau, nicht Punkt 10 dort aufzuschlagen, wenn die Tore geöffnet werden. So könnte ich dem Andrang entgehen und entspannt reinspazieren. Deshalb war ich erst gegen 11 dort. Gedanklich perfekt, hat aber nicht funktioniert. Es strömten immer noch Menschenmassen in die Halle, ich mittendrin. 

Strenge Ticketkontrolle? Geschenkt!

Ich hatte das Ticket auf dem Handy gespeichert, inklusive einer Vollmacht der ehemaligen Ticketinhaberin, die versicherte, dass ich ihre Eintrittskarte benutzen darf. Interessierte aber niemanden. Code gescannt und fertig. Und so fiel es auch nicht auf, dass ich eben nicht Zehra Aisha heiße. Ein schöner Name übrigens, wie ich finde. Passt aber nicht so richtig zu mir. Also bleib ich bei meinem. Der ist auch ok.

Menschenmassen – eigentlich der Supergau

Nachdem ich mit den Menschenmassen in die Messehallen gespült wurde, traf mich der Schlag. Es war voll. Also nicht einfach nur voll. So richtig voll. Unglaublich voll. Selbst auf den Campingmessen hab ich das so noch nicht empfunden. Und die sind auch sehr gut besucht. Nun sind Menschenansammlung, Geschiebe und Gedränge nicht wirklich meins. Die Menschenmassen stellten mich also vor eine ziemliche Herausforderung.

Wenn der Dinosaurier nur Monopoly kennt

 Ich hatte ursprünglich so gedacht – ach kuckste mal, was es hier so gibt, vielleicht findeste ja was Nettes, was man so mitnehmen kann, wenn wir unterwegs sind.

Jo, hab dann schnell festgestellt, mit so einem Firlefanz gibt man sich hier offensichtlich überhaupt nicht ab. Hier wird richtig gespielt. Und zwar ernsthaft. Erkenntnis: Monopoly war gestern. Die Brettspiele von heute sind sehr aufwändig, grafisch und konzeptionell. Kein Vergleich zu Monopoly. Und überall Tische, wo man alles ausprobieren konnte. Mit freundlichen Erklärern. Und Schlangen. Langen Schlangen. Alle wollten spielen. 

Sieben Hallen und buntes Volk

Ich war jedenfalls komplett erschlagen von dem Angebot und völlig überfordert. Brettspielprofis wie Tommi beispielsweise finden sich bestimmt super zurecht. Die wissen vermutlich was sie wollen und wonach sie suchen. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass es auch eine spezielle App für die SPIEL Essen gibt. Vielleicht hätte die geholfen. Vielleicht auch nicht.

Ich bin jedenfalls tapfer durch alle sieben Hallen marschiert. Hab viel gestaunt. Und auch das Publikum war… bunt. Einige liefen als ihre Lieblingsspielhelden rum. Cosplay nennt man das, glaub ich.

SPIEL Essen 2025 – anstrengend, spannend und doch lohnenswert

Für mich war das mal eine ganz neue Erfahrung, wenn auch mega anstrengend. Ich fand es sehr spannend zu sehen, wie sich das mit den Spielen so im Laufe der Jahrzehnte entwickelt hat. Vielleicht beschäftige ich mich irgendwann mal näher damit. Offensichtlich habe ich so einige Entwicklungsstufen verpasst. 

Immerhin – in Halle 7 wurde ich doch noch fündig: zwei Spiele fürs Wohnmobil. Leicht verständlich, tragbar, ohne Fantasykarten, Figuren und Storybögen. Reichte mir. Hat sich also doch gelohnt.

Und falls du jetzt selbst überlegst, zur SPIEL Essen zu gehen – hier ein paar Fragen, die mir nach meinem Besuch eingefallen sind:

Was ist die SPIEL Essen eigentlich?

Die SPIEL Essen ist die größte Publikumsmesse für Brett-, Karten- und Gesellschaftsspiele weltweit. Jedes Jahr kommen Zehntausende Besucherinnen und Besucher, um Neuheiten auszuprobieren, zu kaufen oder einfach die Atmosphäre zu genießen.

Lohnt sich die SPIEL Essen auch für Nicht-Gamer?

Ja – absolut. Auch wer nur Monopoly oder Mensch-ärgere-dich-nicht kennt, findet dort spannende Eindrücke. Die Messe zeigt, wie vielfältig und kreativ die Spielewelt geworden ist – und man kann überall einfach mal mitspielen.

Wie voll ist es auf der SPIEL Essen?

VOLL. RICHITG VOLL. An allen Tagen, wie ich gehört habe. Aber das spricht glaube ich auch für die Qualität der Messe.

Was sollte man für den Besuch mitbringen?

Bequeme Schuhe, Geduld, Verpflegung und gute Laune. Die Preise für Getränke und Snacks sind gesalzen. Also lieber was mitbringen. Da du dort auch Spiele kaufen kannst, entsprechend große Taschen o.ä. Es muss ja nicht so sein, wie bei manchen Besuchern, die auf Sackkarren gestapelte Klappboxen durch die Halle ziehen.

Gibt es etwas, das man als Erstbesucher wissen sollte?

Ja: Die Messe ist riesig – sieben Hallen, unzählige Stände. Ein Messeplan oder die offizielle App helfen bei der Orientierung. Und wer mag, kann einfach mal mitspielen – überall wird’s freundlich erklärt.

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Martin

Ruheständler mit Reiselust und Hang zu kreativen Eskapaden. Mit Beginn des Ruhestands habe ich nun Zeit und Lust mein Leben in Worte zu fassen. Früher war mehr Dia-Abend, heute mehr Blog.

10 Comments

  • Loni

    Guten Morgen – oh ich kann es Dir so nachfühlen! Für mich sind solche vollen Hallen auch nix – ich mag nicht mal Stadionkonzerte, sondern am liebsten nur kleine Locations.

    Ich bin einmal mit meinen Männern mitgegangen, der Sohn und der Göga, die eine zeitlang regelmäßig die Games.Com in Kölle besucht haben. Genau, wie Du, dachte ich: sei einfach mal dabei. War auch ganz interessant, man hat einige Internet „Promis“ gesehen und sehr viele interessante Gestalten, die da rumliefen :-))) Jetzt kann ich mit erzählen, aber nochmal brauche ich das nicht, zumal ich in meinem Leben noch nie am PC gedaddelt habe, ich war eher immer kreativ unterwegs 😉 (Bloggen & Co.).

    Ein schönes Wochenende für Dich!

    Loni x

  • Sari

    Spannend, ich bin ja auch immer gerne mal auf so einer Messe, gerade weil die Cosplay Kultur in Deutschland immer ausgeprägter wird, aber die Massen schrecken mich manchmal echt ab, so dass ich kaum Rauhe für die Dinge habe, die mich eigentlich interessieren.

  • Tommi

    Da hast Du aber ein Abenteuer erlebt. Anders kann man das nicht nennen. Immerhin ein schönes Abenteuer. Ganz ohne Vorbereitung auf die größte Spielemesse der Welt, Respekt. Ich bin selbst mit wochenlanger Vorbereitung und einer ToDo-Liste im Gepäck oft am Rande der Reizüberflutung. Und die Menschenmassen haben uns dieses Jahr von einem Besuch absehen lassen. Vorteil: Es spart eine riesige Menge Geld. 🙂

    Ich glaube, wir mögen die kleineren Veranstaltungen mehr. Sei es die SpielDoch in Dortmund oder die BerlinCon. Letztere ist auch eher eine Art Klassentreffen für Brettsspieler, wo das Spielen mehr im Vordergrund steht.

    Aber schön, dass Du am Ende noch zwei kleine Spiele gefunden hast, die in Dein Beutemuster passen.

    LG Tommi

    • Martin

      Martin

      Ja war wirklich ein Abenteuer. Das kann ich mir gut vorstellen, dass es da viel Vorbereitung braucht. Und was die Leute das alles an Spielen rausgeschleppt haben. Wahnsinn…

  • Queen All

    Alleine die Namen deiner Neueroberungen machen schon neugierig – würde ich sofort spielen, obwohl ich eigentlich kein großer Fan von Gesellschaftsspielen bin. Vor allem, wenn die Spiele komplex sind und die volle Konzentration erfordern, bin ich meist raus – ich unterhalte mich lieber, vor allem, wenn man sich nur selten sieht. Aber mit „einfachen“ Spielen kann man mich durchaus hinterm Ofen vorlocken. Die vollgestopften Messehallen wären aber mein persönlicher Alptraum 🫣

  • Erik

    Das ist ja beneidenswert, dass du in der Stadt wohnst, in der die Spielemesse stattfindet und einfach mit dem Linienbus hinfahren kannst. Von Mannheim aus ist sowohl Essen als auch Nürnberg so weit entfernt, dass es ohne Übernachtung nicht geht.

    Naja, vielleicht gönne ich mir das irgendwann mal. Ich würde schon gerne mal eine Spielemesse besuchen.

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