Und Ratzfatz isser wieder rum, der November 2025. Seh nur ich das so? Oder rennt die Zeit wirklich? Liegt vielleicht daran, dass ich als Rentner so eeenoooorm beschäftigt bin. Hab ja wirklich viel um die Ohren. Wie hab ich das eigentlich alles geschafft, als ich noch gearbeitet habe? Oder schlafe ich einfach zu lange, trinke zu lange Kaffee, lese zu lange bis ich dann mal ausse Pötte komm?
Von Rom nach Sneek – Plan B wird Plan A
Egal. Der Monat ist rum, was gibt es zu berichten? Wettertechnisch war die erste Hälfte ja echt der Hit, oder? Bei uns wenigstens. So Novemberscheißwetteruntüpisch. Eigentlich wären wir ja Anfang November nach Rom geflogen aber ich lag einen Tag zuvor flach. Also: Reise storniert und Geld zurück bekommen. Nur die Vatikan-Tickets nicht. Was die Kirche sich einmal eingesackt hat, rückt sie nicht mehr raus. Aber gut, wenn’s für einen guten Zweck ist????
Stattdessen hatten wir das WoMo rausgeholt und sind nach Sneek gefahren. Plan B quasi. Die Beste hatte nach sorgfältiger Wetterrecherche einen schönen Stellplatz an der Marina in Sneek gefunden. Blick auf’s Wasser, Ruhe, Sonnenschein. Wobei das mit dem Sonnenschein so eine Sache war. Der konnte sich immer erst im Laufe des Tages nach dem morgendlichen fetten Nebel durchsetzen. Aber dann war es perfekt und wir haben viel erlebt.

Schulter – Reparatur auf Raten
Nach Sneek ging es dann daran, meine kaputte Schulter wieder irgendwie fit zu bekommen. Akupunktur, Infusionen, Spritzen und Physio – einmal alles bitte. Ich muss sagen: hilft. Wird langsam besser. Schauen wir mal, ob und wie lange es hält und ob ich beim Training wieder nen ordentlichen Pin im Kopp krieg und mit den Gewichten übertreibe.
Theater im Möbelhaus – eine Velberter Premiere
Die restlichen Wochenenden war alle komplett ausgebucht. Wir waren mal wieder beim Poetry Slam, was ganz famos war und bei einer Theateraufführung im örtlichen Möbelhaus.
Ja, richtig gelesen, im Möbelhaus.
Weil: Die Stadt Velbert feiert in diesem Jahr 50 Jahre Gebietsreform. Will sagen: Böse Zungen behaupten, Velbert habe sich vor 50 Jahren Langenberg und Neviges mal eben eingesackt. Ich kann dazu nix sagen. Vor 50 Jahren hab ich noch im charmanten, sonnigen Gelsenkirchen gewohnt.
Jedenfalls haben wir hier ein richtig großes Möbelhaus. Also so richtig groß. Da kommen sogar die Menschen von ausserhalb hin, um Möbel zu kaufen.
Also nicht diese blau-gelbe Bastelbude, wo Frauen, von einer unsichtbaren Macht getrieben, säckeweise Teelichter nach Hause schleppen, Männer dünne Würstchen in ein Brötchen stopfen, dieses dann mit soviel Gurkenscheiben, Röstzwiebeln, Ketchup und Majo überladen, sodass sich der Inhalt beim Reinbeißen explosionsartig im Umkreis von 10 Metern verteilt. Maulsperre inklusive. Nein, ein richtiges Möbelhaus. Mit fertigen Möbeln. Zum sofort aufstellen.
Und in eben diesem Möbelhaus wurde ein Theaterstück aufgeführt. In der Küchenabteilung. Stühle hatten die ja genug, war kein Problem. Nur die Bühne hat wer anderes da hingeschleppt. Bier und Currywurst gab es für Umme – soweit alles fein.

Das Thema: Im Jahre 1975 werden zu Heiligabend 3 Mitarbeiter auf der Toilette eines Kaufhauses eingeschlossen. Diese drei Mitarbeiter – einer aus Velbert, einer aus Neviges und einer aus Langenberg – müssen sich nun über die Feiertage zusamemraufen und sehen, wie sie die Zeit bis zur Ladenöffnung am 27.12. gemeinsam rumkriegen.
So weit so gut. Das Thema passte ja, der Bühnenaufbau auch und die Schauspieler haben das alles auch ganz fein umgesetzt.

Aber: es war nicht so richtig lustig. Wirklich nicht. Dabei habe ich eigentlich nicht so enorm hohe Ansprüche. Und ich war nicht alleine mit dieser Meinung. Wir hatten tatsächlich überlegt, ob wir in der Pause gehen sollten. Es gab zwar in der Pause keine Currywurst mehr aber Bier war noch da. Also blieben wir, feierten die Idee (Theater im Möbelhaus – genial!) und schauten uns das Stück bis zum Ende an. Die Stühle waren immerhin bequem. Und einen schönen Abend hatten wir allemal.

Weihnachtsmarkt in Steele – der frühe und der späte Vogel

Sogar auf dem Weihnachtsmarkt waren wir schon mit Freunden. Der Weihnachtsmarkt in Essen Steele öffnet glaube ich weltweit als Erster und schließt als Letzter. Ein bisken schräg war es dennoch, als ich bemerkte, wie irgendwelche Karnevalsjecken dort auf der Bühne rumsprangen und wir statt mit weihnachtlichem Kinderchorgesang, mit Karnevalsmucke beschallt wurden. Fand ich jetzt – sagen wir mal – irgendwie anders, unterm Strich war es mir aber Latte. Hier im Pott ist eben vieles etwas anderes. Weihnachtsmärkte offensichtlich auch. Aber Grünkohl und Glühwein waren lecker, wir hatten Spaß und das zählt schließlich. Weihnachtsmarkt Helau …

Ausblick Dezember – da muss wohl ein dickes Brett gebohrt werden
Und jetzt ist er um. Der November. Jetzt muss nur noch der Dezember gewuppt werden, dann haben wir das Schlimmste hinter uns. Denn da steht uns noch was bevor. Das erste Weihnachtsfest mit der gesamten Familie im Altenheim. Doch dazu später mehr.



