Schwarz-weiß-Aufnahme eines stark verwitterten Grabsteins mit der Inschrift „Ruhe-Stätte“. Der Stein ist in ein halbrundes, gotisch inspiriertes Steinportal eingelassen, flankiert von dekorativen Säulen mit Eichenlaub-Kapitellen. Die Oberfläche ist von Moos und Flechten überzogen, Putz blättert ab. Im Hintergrund unscharf: dichtes Laub eines alten Baumes. Die Szene wirkt melancholisch und von der Zeit gezeichnet. Stiller Park Velbert
Fotografie,  Streetfotografie

Stiller Park Velbert -Stadtgeschichte zwischen Grabsteinen

Mitten in der Velberter Innenstadt liegt der „Stille Park“. Eingebettet zwischen Häusern und mit altem Baumbestand, ist der Stille Park nicht unbedingt ein Ort, der mich zum Verweilen einlädt. Ein eher düsterer Ort, der eine ruhige, fast melancholische Atmosphäre schafft. Wer sich jedoch für Stadtgeschichte interessiert, findet hier jedoch einen besonderen Ort inmitten der Innenstadt.

Geschichte des Stillen Parks in Velbert

Von 1806 bis 1960 – evangelischer Friedhof

Das Gelände wurde 1806 von der königlichen Regierung Düsseldorf als evangelischer Friedhof zugelassen.
Die erste Bestattung fand am 9. April 1808 statt.
Der Friedhof wurde mehrfach erweitert und hatte zeitweise eine größere Fläche (u. a. im Jahr 1882 mit ca. 14.500 m²). Später wurde die Nutzung eingestellt, die letzte Beerdigung fand 1960 statt.

Sanierung und Denkmalschutz

Seit 1987 steht die Anlage unter Denkmalschutz.
Im Jahr 2018 wurde eine umfassende Sanierung abgeschlossen: Das Eingangsportal wurde erneuert, eine grüne Wegeverbindung zur nahegelegenen Christuskirche wiederhergestellt, eine neue Lindenallee mit etwa 13 Bäumen gepflanzt.

Der alte Friedhof ist ein wichtiger Teil der Velberter Stadtgeschichte. Hier sind Firmengründer bestattet, die Velbert erst zu einer Stadt gemacht hatten.

Der Velberter Verschönerungsverein hat viel Zeit und Geld investiert, damit der Stille Park, der lange Zeit sehr verkommen war, wiederhergerichtet wurde. Bezahlt wurde die Restaurierung von der Stadt Velbert.

Meine Eindrücke vor Ort

Atmosphäre und Stimmung

Der Baumbestand wirft dichte Schatten, das Licht dringt an vielen Stellen nur vereinzelt durch. Das schafft eine bedrückende, introvertierte Stimmung. Verwitterte Grabsteine, Moos, Flechten, alte Inschriften – all das bietet reichlich Material für Nahaufnahmen oder abstrahierte Details.

Obwohl zentral gelegen, wirkt der „Stille Park“ in Velbert nicht wie ein belebter Treffpunkt – sondern eher wie ein Ort mit Abstand zur Umgebung. Zwischen den Steinen wird Stadtgeschichte sichtbar und doch triffst du hier kaum jemanden. Allenfalls Menschen, die den Park als Abkürzung nutzen und schnell hindurch huschen. Gelegentlich trifft man auch mal einen Hundebesitzer, der, wie an diesem Tag, ruhig seine kleinen Runden durch den stillen Park dreht.

Warum dieser Ort bedeutsam ist

Auch wenn ich immer noch sehr mit dieser Stadt fremdel, ich finde es immer enorm wichtig, soviel Stadtgeschichte zu erhalten, wie es eben geht.

Was ist der Stille Park in Velbert?

Der Stille Park ist eine ehemalige Friedhofsanlage im Zentrum von Velbert, die heute als ruhige Grünfläche mit historischem Charakter erhalten ist.

Wo liegt der Stille Park genau?

Er befindet sich in der Innenstadt von Velbert, in fußläufiger Nähe zur Christuskirche und zwischen Wohnhäusern eingebettet – ein eher versteckter Ort.

Ist der Park öffentlich zugänglich?

Ja, der Park ist frei zugänglich und kann tagsüber jederzeit betreten werden. Es gibt keine Öffnungszeiten oder Eintrittsgebühren.

Kann man im Stillen Park spazieren gehen?

Ja, es gibt Wege durch den Park, die auch gerne als Abkürzung genutzt werden. Bänke und eine neu angelegte Lindenallee laden zum kurzen Verweilen ein.

Darf man im Stillen Park fotografieren?

Ja, fotografieren ist erlaubt. Besonders lohnenswert sind Details wie Grabinschriften, verwitterte Steine und die Lichtstimmungen unter den alten Bäumen.

Wie komme ich zum Stillen Park?

Am besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Parkmöglichkeiten gibt es im Stadtzentrum von Velbert, z. B. an der Oststraße oder Friedrichstraße.

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Martin

Ruheständler mit Reiselust und Hang zu kreativen Eskapaden. Mit Beginn des Ruhestands habe ich nun Zeit und Lust mein Leben in Worte zu fassen. Früher war mehr Dia-Abend, heute mehr Blog.

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