Jeden Sonntag – also heute – geht’s ans Eingemachte, nämlich an die nicht vorhandene Haarpracht.
Ich war noch nie so der Typ, der ne Frise hatte oder sich danach sehnte. Mal abgesehen von den 70ern und 80ern aber da sahen die meisten sowieso ziemlich beknackt aus. Mit Vokuhila und so. Ich übrigens auch.
Manche Frisuren erinnerten da z.B. sehr an ein Vogelnest. Allerdings sind mir keine Bruterfahrungen in den Haaren anderer bekannt. Vielleicht hast du ja mal was in der Richtung gehört.
Aber das ist ein anderes Thema und das wollen wir auch nicht vertiefen. Und darum geht es jetzt auch nicht .
Jedenfalls blieb in der Vergangenheit weder Zeit noch Lust, morgens im halbwachen Zustand irgendein frisurtechnisches Gebilde auf meinem Kopf zurechtzufumnmeln. Heute hätte ich die Zeit – aber keine Lust.
Soweit meine Erinnerung zurückreicht, trug ich immer einen pflegeleichten Kurzhaarschnitt und dieser verkürzte sich, je weiter die Geheimratsecken vorrückten.
Vom Sponsoring zum Selfmade-Styling an jedem Sonntag
Und je kürzer die Haare wurden – man glaubt es kaum – um so öfter bin ich zum Frisör gerannt. Wenn sich der Kurzhaarschnitt wachstumsbedingt in der Länge veränderte, sieht das irgendwie bekloppt aus. Is so. Für mein Empfinden jedenfalls.

Also bin ich alle drei Wochen zum Frisör gelatscht, nachschneiden. Und aufs Jahr gerechnet, kam da schon ganz schön was zusammen.
Als es mir dann eine Zeit lang finanziell ziemlich bescheiden ging, entschloss ich mich aus der Not heraus, den Schritt in die Selfmade-Frisuren-Selbstständigkeit zu wagen. Der Schritt von fremdfinanzierten 6 mm Haarlänge zu selbstfinanzierten 1 mm vollzog sich schrittweise – aber erfolgreich.
Hätte ich in den letzten Jahren das ersparte Geld zurückgelegt, dann …. hätte hätte Fahrradkette. Hat mit dem ersparten Geld für Zigaretten übrigens auch nicht geklappt. Egal.
Seit der Zeit ertönt jeden Sonntag der Klang der Schermaschine aus unserem Badezimmer. Die beste Frau von allen meinte mal: „Ach Schatz, schade, dass ich dich nicht mit Haaren kennen gelernt habe.“ Was soll ich dazu sagen – gekauft wie gesehen. Aber vielleicht gibt es für sowas ja ne App.
Nachtrag: In der Stadt meiner Wohnhaft lädt übrigens die Briefmarken Sammler Gesellschaft zu einem Vortrag über die symbolische Bedeutung von Haaren und Frisuren in den verschiedenen Kulturen und Epochen ein.
Vielleicht gehe ich da mal hin und hole mit Anregungen.
Sari veranstaltet auf ihrem Blog Heldenhaushalt die Linkparty Projekt 52. Zu den 4 Themen pro Monat, die vorgeschlagen werden, kannst du Fotos machen, was zeichnen oder eine Text schreiben. Beiträge aus deinem Archiv zählen nicht. Ein Sozial-Media Posting geht auch. Für mich eine tolle Gelegenheit ans Schreiben zu kommen.
Hier gehts zu den Regeln und Abläufen
Und das sind die Themen für diesen Monat.
4 Comments
Wolf Jäger
Das mit den Haaren kenne ich, aber da sind immer ein paar Wochen dazwischen, bis ich denke: „die müssten mal ab!“ Meine Sonntagsroutine heißt: Standuhr aufziehen (eine Urgos von 1972- Designserie mit Westminster- Schlag), meine Kuckuksuhren (ich besitze über 10, betriebsbereit aufgehängt sind 3) mal anstoßen und wieder anhalten sowie die 4 Staubsaugroboter überprüfen… Es wird nicht langweilig…
Martin
Wow…ich bewundere das immer, wenn man so ein technisches Verständnis hat. Du reparierst ja offensichtlich so ziemlich alles. Genau wie mein Nachbar, der kriegt auch alles wieder ans laufen.
Queen All
Ich hab ja lange den Friseur für meinen Mann gespielt, inkl. kaputtem Langhaarschneider nach halb getaner Arbeit (und anschließend panikartiger Fahrt zu seinem Bruder). Jetzt ist er gerade in der Phase „alle 3-4 Wochen zum Barbier“ und stylt jeden Morgen Haare und Bart. Ich bin mal gespannt, wie lange diese Phase anhält aber an den Schnitt, wie er es jetzt trägt, traue ich mich nicht ran. Danach wäre dann womöglich auch erst mal wieder 3 mm angesagt 😄
Martin
Wenn man(n) genug Material zum stylen vorhalten kann, eröffnen sich ja quasi ungeahnte Möglichkeiten.