Symbolbild für Muttertag mit Retro-Charme: Frau in gelber Schürze mit Käsehobel. Muttertag im Altenheim
Alltagsgeschichten

Mit Paul zum Muttertag ins Altenheim

Muttertag 2025 – wir waren dabei. Wie jedes Jahr eigentlich. Die Schwiegermutter weilt, samt Gatten und Bekannten, derzeit an der Mosel, ist somit gut versorgt.
Also bekommt meine Mutter jetzt die volle Breitseite.

Das mit dem Muttertag ist ja so eine Sache. Früher wurde da mehr Geschisse drum gemacht, in der Werbung und so. Also früher, zu meiner Zeit, so vor über 50 Jahren. Kann aber auch sein, dass ich mal wieder nix mitbekommen hab, denn mein Kalender hatte mich auf diesen Tag hingewiesen. Die Beste hatte das mit Sicherheit auf dem Schirm, sie ist immer sehr gut organisiert. Und als Muttertag in dieser Woche zur Sprache kam, war ich natürlich vorbereitet. 

Was man so an Muttertag schenkt

Der allgemeine Tenor war ja damals schon, dass das eigentlich der höchste Feiertag der Blumenhändler sei. Und selbstverständlich tat meine Mutter das auch immer so ab, als wäre Muttertag nix besonderes. ABER GNADE DIR GOTT, DU HAST MUTTERTAG VERGESSEN: „Dann gibbet abba Panhas am Schwenkmast.“

Und was man als Kind der Mutter so geschenkt hat. Meistens irgendein nützliches Helferlein für die Küche zusammen mit Blümkens und/oder nem selbstgemalten Bild. War früher so. Hab nicht nur ich so gemacht. Trau dich das heute mal. Die Nummer mit dem Küchenhelferlein…


Ich kann mich noch genau daran erinnern, meiner Mutter mal einen Käsehobel zum Muttertag geschenkt zu haben. Aber: Von WMF – immerhin. Qualität schenken. Ist mir heute noch wichtig.


Und Käsehobel … wer braucht denn sowas überhaupt? Käse gehört mit nem Messer geschnitten. Und zwar mindestens in der Stärke, die die Knifte hat. Man muss doch auch schmecken, dass da Belag auf dem Brot ist. Also wirklich. Wenn man überhaupt Brot braucht…

Egal … was ich sage will, ist: meine Mutter bekommt jetzt keinen Käsehobel oder anderen Blödsinn geschenkt. Muttertag ist ihr, glaube ich, inzwischen auch ziemlich wumpe. Hauptsache wir sehen uns.

Mit dem faulen Paul ins Altenheim

Paul durfte also heute mit ins Altenheim. Meine Mutter hatte diesen hohen Tag gar nicht auf dem Zettel. Freute sich aber wie immer und über Paul besonders. Paul eroberte alle Herzen im Sturm. Es dauerte nicht lange, da kam auch schon die erste Bewohnerin und wollte Paul mit Keksen vollstopfen. Fand er total klasse aber wir nicht. Wir haben gewonnen.

Meine Mutter ist mit ihren 96 Jahren, obwohl sie nun seit ein paar Jahren im Rollstuhl sitzt, recht fit – kopfmäßig, meine ich. Der Rest eher nicht so. Nachdem wir uns beim gemeinsamen Kaffeetrinken gestärkt hatten, die haben übrigens phänomenalen Kuchen in dem Heim, ging‘s in den Garten.

Der ist als kleiner Tierpark angelegt. Jetzt nix Spektakuläres aber Ziegen, Gänse und Hühner und sogar ein Zwergpony haben die. Kenn ich übrigens so aus  keinem Heim in der Umgebung und die Senioren freuen sich über jeden Tag, den sie draußen verbringen können.

Auch wenn es wirklich ein „schönes“ Heim ist, alle sind sehr bemüht und man kümmert sich wirklich sehr um die Bewohner, sind wir beide nach jedem Besuch immer ziemlich angeschlagen. Es ist wirklich deprimierend, was aus einem Menschen im Alter werden kann. Und alle Menschen, die dort arbeiten und sich so toll um die Bewohner kümmern, kann man gar nicht genug Respekt zollen.

Teile diesen Beitrag gerne mit der Welt da draußen.

2 Comments

  • Lizzy

    Was Respekt und Anerkennung gegenüber (Alten- und vielen anderen) Pflegekräften angeht, unterschreibe ich hier aus vollem Herzen!

    Das Pflegeheim deiner Mutter scheint deiner Beschreibung nach aber echt ein gutes zu sein. Da habe ich schon ganz andere Umgebungen gesehen …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert